Expedition ins Eismeer

Expedition ins Eismeer
BRD 2017

Regie: Dirk Weiler & Pia Grzesiak; Produktion: brand-X films
Buch: Pia Grzesiak; Redaktion: Martin Schneider
Kamera & Schnitt: Dirk Weiler; Color Grading: Michael Kießling 
Musik: Michael Kaufmann; Tonmischung: Dirk Weiler 
Computeranimationen: Oliver Vogel,Rolf Koczorek
Sprecher: Michael Rust, Birgit Klaus, Oliver Jacobs, Lena Weiler
Sprachaufnahmen: Timecode Filmstudio
Länge: ca. 53 Minuten, Farbe  Technik: 4K, stereo
Weltverleih: newdocs
Im Auftrag des SWR in Zusammenarbeit mit arte

Die „Vagabond“ ist  ein Forschungsschiff, das mit nur 15 Meter Länge und geringem Tiefgang  in Regionen vordringen kann, die mit grossen Schiffen nicht erreichbar  sind. Taucher suchen am Meeresboden nach jahrhundertealten  Korallenalgen, aus deren Jahresringen sie den Klimawandel rekonstruieren wollen. ARTE hat die Crew auf der Reise durch das Treibeis des  Nordpolarmeers begleitet.

Auf dem kleinen Boot lebt der  französische Kapitän Eric Brossier mit seiner Frau und seinen sechs und  neun Jahre alten Töchtern. Im Winter liegen sie bei Temperaturen von  unter minus 30 Grad im Packeis fest; im arktischem Sommer geht es auf  Expedition. Wissenschaftler aus aller Welt schätzen das kleine, wendige  Boot und chartern es für ihre Forschungsprojekte, so auch der der  Klimatologe Jochen Halfar, der sich für die Entwicklung des Meereises in den letzten tausend Jahren interessiert.

Er erhofft sich Einblicke in  die Klimaveränderungen während dieser Zeit, was wiederum wertvolle  Rückschlüsse auf den heutigen Klimawandel erlaubt. Auf der „Vagabond“  will er drei Wochen lang durch das Nordpolarmeer zwischen Grönland und  Kanada reisen, durch eine der unwirtlichsten und gleichzeitig  faszinierendsten Regionen der Erde. Taucher sollen am Meeresboden nach  jahrhundertealten korallinen Rotalgen suchen, aus deren Jahresringen  Halfar die Dicke des Meereises rekonstruieren will. Ein ARTE-Team ist  auf der abenteuerlichen Reise dabei, auf der sich das kleine Schiff  durch das Treibeis der Nordwestpassage arbeitet, Stürmen trotzt und  immer wieder die Route ändern muss, um den schlimmsten Wetterkapriolen  auszuweichen.

Wird es gelingen, trotz der widrigen Bedingungen  genügend koralline Rotalgen zu sammeln? Die Wissenschaftler könnten damit  ein einmaliges Klimaarchiv der Arktis schaffen.

Die Dreharbeiten

Fünf Wochen dauerten die anstrengenden und nicht immer einfachen Dreharbeiten zu der Filmdokumentation.

Ebenso abenteuerlich ist es, ein zuerst im Eis eingefrorenes Schiff zu drehen und später bei der dreiwöchigen Überfahrt mit der Enge und den Bedingungen an Bord auszukommen, dem Seegang zu trotzen und mit dem Wetter zurecht zu kommen, von dem die Taucher stark abhängig waren.

Die Reise in die nördlichsten Regionen allein ist schon Abenteuer und nicht vergleichbar mit dem Reisen in Europa.

Wir wollten dabei nicht auf eine starke gestalterische Seite verzichten, mussten aber mit dem Mindestmaß an Ausrüstung und der kleinstmöglichen Teamgröße (Dirk Weiler & Pia Grzesiak) auskommen. Trotzdem gibt es die wichtigen Flugaufnahmen, Unterwasserbilder und Gestaltungen in Schnitt und Ton, die die Umstände vergessen lassen. Dennoch war die komplette Abhängigkeit von Wetter und Wellengang ein großer Faktor bei der Produktion und sicher selbst so etwas, wie ein eigenes Abenteuer.

Die Musik

Unser Komponist Michael Kaufmann arbeitete parallel mit dem Vorschnitt des Films an einer kompletten Filmmusik, die die verschiedenen Stimmungen in Zusammspiel mit dem Schnitt unterstützt. Mit Regisseur Dirk Weiler wurden die musikalischen Einsätze und Emotionen abgesprochen, wobei es sofort klar war, dass der Soundtrack symphonisch sein sollte. Komponist Michael Kaufmann arbeitete dann die Stimmungen heraus, entwickelte Themen und sorgte vor allem dafür, dass ein einheitliches, organisches musikalisches Gesamtbild entstand.

Ein extra für den Film erstellter Soundtrack bereichert die Produktion ungemein.

Ein kleiner Einblick seiner Kompositionen gibt es hier:

Die Produktion

Unter schwierigsten Umständen haben wir den Film für arte hergestellt. Visuelle Highlights, eine durchgehende, abwechslungsreiche Geschichte, ein dramaturgischer Spannungsbogen und -aufbau waren uns sehr wichtig. Drohnenaufnahmen, genauso wie hochwertige Computeranimationen runden das Ganze ab, ebenso wie die extra erstellte Musik.

Ausstrahlungen

04.03.2017  arte Deutschland/Frankreich
17.03.2017  arte Deutschland/Frankreich
20.03.2017  arte Deutschland/Frankreich
29.04.2017  ARD „W wie Wissen“ – 15 Minuten der 30 minütigen Sendung mit einer gekürzten Fassung des Films
03.06.2017  SWR „Planet Wissen“ – 60 Minuten Sendung mit Studiotalk und langen Filmclips
18.12.2017  3SAT Deutschland/Österreich/Schweiz
09.08.2018 3SAT „wissen aktuell – Wetter extrem“ – 105 Minuten Sendung – die letzten 30 Minuten der Sendung bieten eine gestraffte Fassung des Films
27.10.2018 arte Deutschland/Frankreich
17.11.2018 arte Deutschland/Frankreich
2018 Deutsche Welle
2018 Royal Ontario Museum
2019 International Sea Film Festival – Les écrans de la mer
dazu weitere Aufführungen und Festivals